Mein berufliches Wirken war für lange Zeit nach dem Studium geprägt durch Tätigkeiten im Qualitätsmanagement. Das sowohl intern als Qualitätsingenieur, als auch als Consultant.
Qualität bringt Wertschöpfung für ein Unternehmen. Kosten verursachen allein Fehl-, Blind- und Scheinleistung, eben alle jene Tätigkeiten, die nicht dem Erreichen der geforderten Qualität dienen.
Nach all den beruflichen Erfahrungen bin ich heute aber der Ansicht, dass die Zertifizierung von QM-Systemen als Leistungsnachweis für das Qualitätsmanagement von Unternehmen leider nicht wirklich herangezogen werden kann. Der Grund ist letztlich die weitgehende Käuflichkeit der Erlangung dieser Zertifikate. Wenn unternehmerische Zielsetzungen bzw. Handlungsweisen in Unternehmen der Verwirklichung eines normgerechten QM-Systems entgegenstehen und damit auch einer erfolgreichen Zertifzierung, kann und in der Regel auch wird dies durch Tätigkeiten einer falsch verstandenen Kundenorientierung von dafür bezahlten Consultants und Zertifizierern ignoriert oder kaschiert.
Wenn man denn nun die unzweifelhaft positive Wirkung von QM verstanden hat, kann es nicht richtig sein, für ein Unternehmen QM-Anforderungen der Normen zu verwässern und damit sogar die positive Arbeit von Qualitätsbeauftragte und -manager zu behindern. Verantwortliche in Unternehmen, die derartiges Tun für gut halten und anstreben, haben nicht verstanden, dass sie damit ihrem Unternehmen schaden.
Im Übrigen geraten dadurch QM-Zertifikate gerade von kleineren Unternehmen häufig zur Farce und sollten Kunden keinesfalls davon überzeugen, dass diese Unternehmen ein geregeltes Qualitätsmanagement betreiben. Nur dies ist ja eigentlich der Sinn eines QM-Zertifikats.
Einige Jahre galt mein Engagement der SAP-Software als Application Consultant für deren Komponente QM als folgerichtige und logische Zuwendung zu der besten unternehmensweiten Gesamtlösung für alle Aspekte von QM eingebettet in die Unternehmensprozesse. Danach war ich einige Jahre wieder auf mein früheres Arbeitsgebiet zurückgekehrt und bevorzugte Aufgaben in der Qualitätsorganisation von Unternehmen.
Meine häufig negativen Erfahrungen haben mich dann aber veranlasst, aus eigenem Antrieb bis auf weiteres derartigen Tätigkeiten den Rücken zuzukehren.
Zurzeit ist meine Hauptaufgabe der Betrieb des kleinen Onlineshops meiner Ehefrau Nooria Noor.
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